Wie entstehen die Formen?

Das weiß ich selbst nicht so genau. Am Anfang steht in der Regel eine Idee. Wenn ich dann an der Töpferscheibe den Ton forme, bin ich selbst gespannt, was dabei herauskommt. Manchmal gelingt es nicht oder ich bin nicht zufrieden. Aber oft fließt die Form aus meinen Händen, und es ist einfach gut – ein Gefühl von Glück und Dankbarkeit.

Wenn ich gefragt werde, wie ich es mache, dass Teller, Tassen oder Salatschälchen alle gleich werden, antworte ich:
Erstens „mache“ ich das nicht, sondern es wird einfach so, weil es meine Formen sind. Das Abwiegen des Tons ist wie das Einstellen des Stechmaßes nur eine zusätzliche Kontrolle. Als ich in meiner Anfangszeit gelesen habe, dass es Töpfer gibt, die einen exakt passenden Deckel drehen können ohne Zirkelmaß, schien mir das unvorstellbar. Heute gelingt mir das an guten Tagen selbst.
Zweitens sind die Töpfe meiner kleinen Serien nicht wirklich gleich. Manchmal ist von 12 „gleichen“ Schüsseln nur eine wirklich gut. Und wenn ich dann ein paar Wochen später dieselbe Form wieder drehe, bewirken allein Tonbeschaffenheit und Stimmung wiederum leichte Veränderungen.

Abgesehen davon, entstehen durch Glasur, Dekor und Brand ganz offensichtliche Unterschiede, so dass sich bei mir keine „Töpfe“ finden, die wirklich gleich sind.

Farben und Glasuren

Meine Farben und Glasuren sind nach dem Brand absolut lebensmitteltauglich und so wie der ganze „Topf“ spülmaschinenfest. Ich arbeite inzwischen nur noch mit zwei unterschiedlichen Glasuren, auf die ich manchmal noch Farben auftrage. Am häufigsten verwende ich eine blaue Malfarbe, die je nach Glasur unterschiedlich herauskommt.
War die Farbpalette von Steinzeug-Keramik infolge der hohen Brenntemperatur früher sehr eingeschränkt, gibt es auch hier heute geeignete Farbkörper, die sogar meinen Reduktions- und Salzbrand aushalten. Deshalb kann ich grundsätzlich alle meine Keramiken sowohl in Braun-Salzglasur und weiß-blauer Bemalung herstellen als auch bunt bemalen.

Typisch für meine Keramik sind auch die mehr oder weniger großen dunklen Sprenkel als Folge von Pyrit-Einschlüssen im Ton und meiner besonderen Art der Brennführung bei offener Flamme im Gasofen und extrem hoher Temperatur von 1300°C.

Weiß-Blau

Die Lieblingsfarbe der meisten Deutschen ist Blau. So wählen meine Kunden die weiße Glasur mit blauer Bemalung am häufigsten. Ich finde sie besonders schön für klassische Geschirrteile wie die Milchkrüge mit den Tupfen.

Aber auch ganz ohne Bemalung hat diese seidig glänzende Glasur ihren Reiz. Abgesehen davon, dass es sich nicht um ein hartes, sondern gebrochenes Weiß handelt, werden durch die leichte Transparenz die Pyrit-Einschlüsse im Ton als mehr oder weniger große dunkle Sprenkel sichtbar. Die Lebendigkeit meiner weißen Glasur wird außerdem durch die bei der Handarbeit immer variierende Glasurdicke und das teilweise Verlaufen der Glasur verstärkt.

Die für mich schönsten Töpfe mit dieser Glasur entstehen, wenn bisweilen noch Salzanflug dazukommt, weil ich häufig Braun- und Weißglasiertes zusammen brenne.

Die blaue Farbe wird auf die ungebrannte Glasur gemalt, was ein hohes Maß an Können erfordert, weil Fehler nicht korrigiert werden können.

Obwohl mir schlichtes Geschirr am besten gefällt, greife ich immer wieder gerne zu Pinsel und Malbällchen, weil mir das Malen Freude macht, egal ob es einfache Streifen und Linien sind, schwungvolle Pinselstriche, Tupfen oder Tiermotive. Besonders stolz bin ich auf meine Vögel, deren Schwung und Lebendigkeit nur durch ausdauerndes Üben und unzählige Wiederholung entstanden ist. Dabei sind im Laufe vieler Jahre immer mehr Vögel dazugekommen. Lieblingsvogel aber ist und bleibt der Vogel, der sich auch im Logo wiederfindet.

Braun-Salzglasur

Diese Glasur braucht das Salz, um ihre besondere Schönheit zu entfalten. In kleinen, extra dafür gedrehten Näpfen wird Kochsalz zwischen die Keramiken gestellt, das bei Temperaturen über 1100°C verdampft und einzigartige Farbspiele auf den Oberflächen erzeugt: mattes Beige, erdiges Dunkelbraun, stellenweise glänzende Grünbraun- und Grau-Töne mit Craquelé. Die kleinen Salznäpfe müssen nach einigen Bränden ausgetauscht werden. Vor allem aber leidet der Ofen: Das Salz greift Steine und Ofengestell stark an, so dass die Lebensdauer eines Salzofens begrenzt ist und immer wieder hohe Investitionen verursacht. Trotzdem kann ich nicht davon lassen, weil ich den natürlichen und lebendigen Charme dieser Keramiken besonders liebe.
Ich bemale hier in der Regel gar nicht oder allenfalls spärlich und freue mich dann, wenn das Salz der Malfarbe stellenweise blauen Glanz verleiht.

Die Helligkeit des Brauntons kann durch die Dicke des Glasurauftrags beeinflusst, aber nie genau berechnet werden.

Bunt

Mit meinen bunten Keramiken setzen Sie Akzente in Ihrem Garten oder bringen Farbe in Wohnraum, Küche und Bad.
Kinder lieben mein buntes Geschirr ganz besonders.

Grundlage für die bunte Bemalung ist meine seidig-weiß-glänzende Glasur, deren leichte Transparenz die Pyrit-Einschlüsse im Ton als mehr oder weniger große dunkle Sprenkel sichtbar werden lässt. Die Lebendigkeit meiner weißen Glasur wird außerdem durch die bei der Handarbeit immer variierende Glasurdicke und das teilweise Verlaufen der Glasur verstärkt.

Ich male auf die ungebrannte Glasur, was ein hohes Maß an Können erfordert, weil Fehler nicht korrigiert werden können. Außerdem sehen die Farben vor dem Brand zum Teil ganz anders aus.

Sprechen Sie mich an, welche Bemalung Ihnen am besten gefällt: ganz bunt, eher Rottöne… oder Türkis? Gerne gehe ich auf Ihre Wünsche ein.